Clear is Kind: Klarheit als Erfolgsgarant und Schutz vor unnötigen Konflikten

 

Klare Verantwortlichkeiten, Prioriäten und klare Kommunikation stärkt das „Immunsystem“ des Teams

 

In einer Welt voller Komplexität und Unsicherheit wird klare Kommunikation zu einem entscheidenden Faktor für Erfolg und Wohlbefinden. Brené Brown hat mit ihrem Konzept „Clear is Kind“ aus dem Buch „Dare to Lead“ einen wichtigen Impuls gesetzt. Doch was steckt wirklich hinter dieser Idee, und wie können wir sie in unserem Alltag umsetzen?

Die Wissenschaft hinter der Klarheit

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse untermauern Browns These auf faszinierende Weise. Klare Botschaften reduzieren nachweislich die Aktivität in der Amygdala, unserem Angstzentrum, und fördern stattdessen die Aktivität im präfrontalen Cortex, der für rationales Denken zuständig ist. Dies bedeutet: Klarheit schafft nicht nur Verständnis, sondern auch emotionale Sicherheit. Darüber hinaus zeigen Studien, dass eindeutige Ziele und Erwartungen unser Belohnungssystem aktivieren und Dopamin freisetzen. Das Ergebnis? Gesteigerte Motivation und Engagement. Ein klares „Nein“ kann somit freundlicher sein als ein vages „Vielleicht“, da es dem Gegenüber ermöglicht, sich neu zu orientieren, anstatt in der Schwebe zu bleiben.

Klarheit als Führungskompetenz

Effektive Führung zeichnet sich durch klare Kommunikation und präzises Erwartungsmanagement aus. Doch warum fällt es vielen so schwer, klar zu sein?

  1. Angst vor negativen Reaktionen: Oft vermeiden wir Klarheit aus Furcht vor Konflikten oder Ablehnung.
  2. Vermeidung von Verantwortung: Unklarheit kann als Schutzschild dienen, um sich nicht festlegen zu müssen.
  3. Kulturelle Prägung: In manchen Kulturen gilt indirekte Kommunikation als höflicher.

Die Herausforderung besteht darin, Klarheit mit Empathie zu verbinden. Es geht nicht darum, brutal ehrlich zu sein, sondern respektvoll direkt.

Doch Zielklarheit geht noch weiter: Sie ist der Schlüssel, um unnötige Konflikte im Team zu vermeiden. Missverständnisse über Rollen, Verantwortlichkeiten oder Prioritäten sind einer der häufigsten Auslöser für Spannungen. Wenn Teammitglieder nicht genau wissen, wer was tut oder wofür verantwortlich ist, entstehen Konflikte oft schon bei kleinen Entscheidungen.

Klare Erwartungen und Verantwortlichkeiten sorgen dafür, dass jeder weiß, woran er ist – und das schafft Vertrauen und ein produktives Arbeitsklima.

Die 5 Säulen der Zielklarheit

1️. Teamzweck: Warum existieren wir?

Der Zweck eines Teams ist der zentrale Grund für seine Existenz. Er gibt Orientierung und definiert, welchen Beitrag das Team zur Unternehmensmission leistet. Ein klar formulierter Zweck fördert:

  • Einheitliches Verhalten und Entscheidungsfindung.
  • Eine bewusste Ausrichtung auf die übergeordneten Ziele.

👉 Aktion: Setzt euch regelmäßig zusammen und prüft, ob eure Teamentscheidungen noch mit dem übergeordneten Zweck übereinstimmen.

2️. Teamziele: Was wollen wir gemeinsam erreichen?

Gemeinsame Ziele schaffen Identität. Sie definieren den Erfolgspunkt und helfen, die Bemühungen auf die wichtigsten Prioritäten zu konzentrieren.

👉 Aktion: Legt messbare Ziele mit einem klaren Enddatum fest. Fragt euch: „Wie sieht Erfolg aus?“

3️. Teamprioritäten: Wer macht was im Team?

Virtuelle Arbeit und sich überschneidende Zuständigkeiten haben es erschwert, klare Erwartungen zu setzen. Doch Prioritäten sind entscheidend, um auch in hektischen Zeiten den Fokus zu behalten.

👉 Aktion: Stellt euch regelmäßig diese Fragen:

  • Was hat sich verändert?
  • Welche Lektionen haben wir gelernt?
  • Wie müssen wir unsere Prioritäten oder Prozesse anpassen?

4️. Individuelle Ziele: Der Schlüssel zur Motivation

Individuelle Ziele, die mit den Teamzielen übereinstimmen, sind der Treibstoff für Engagement und Leistung. Sie schaffen Sinnhaftigkeit und richten die Bemühungen jedes Einzelnen an der gemeinsamen Vision aus. Es beantwortet die Frage „Wie trage ich persönlich zum Teamerfolg bei?“

👉 Aktion: Hilf jedem Teammitglied, seine persönlichen Ziele mit den Teamzielen zu verbinden. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten sind unerlässlich, um Konflikte zu vermeiden.

5️. Individuelle Prioritäten: Fokus statt Überforderung

Das häufigste Problem? Zu viele „dringende“ Aufgaben, die von den eigentlichen Prioritäten ablenken. Ohne Klarheit fühlen sich Mitarbeitende überfordert und ineffizient. Es hilft die Antwort zu finden auf: Worauf konzentriere ich mich?

👉 Aktion:

  • Gehe als Vorbild voran und sage „Nein“ zu unnötigen oder Aufträge oder Anfragen, die an euer Team übertragen werden.
  • Schaffe Transparenz bei den wichtigsten Prioritäten, z. B. mit der „Eisenhower- Matrix“ und unterstütze aktiv dabei, ihre Zeit und Energie sinnvoll einzusetzen.

Praktische Umsetzung:

1. Das TASC-Modell für Aufgabendelegation

  • Task: Was genau soll getan werden?
  • Authority: Welche Entscheidungsbefugnisse hat die Person?
  • Success: Wie sieht Erfolg aus?
  • Checklist: Welche konkreten Schritte sind nötig?

Dieses Modell geht über einfache Aufgabenzuweisung hinaus und schafft einen klaren Rahmen für Verantwortlichkeit und Erfolg.

2. „Paint Done“ – Das Endergebnis visualisieren

Statt vager Anweisungen beschreiben Sie detailliert das gewünschte Endergebnis. Dies aktiviert die Kreativität und Problemlösungsfähigkeit Ihres Teams, ohne den Weg dorthin vorzuschreiben.

3. Feedback-Loops etablieren

Regelmäßiges, ehrliches Feedback in beide Richtungen ist entscheidend. Schaffen Sie eine Kultur, in der Fragen und Klärungen willkommen sind. Dies fördert kontinuierliches Lernen und Verbesserung.

Kulturelle Sensibilität

Es ist wichtig anzuerkennen, dass „Clear is Kind“ nicht in allen kulturellen Kontexten gleich interpretiert wird. In einigen Kulturen kann direkte Kommunikation als unhöflich empfunden werden. Die Kunst besteht darin, kulturelle Sensibilität mit dem Bedürfnis nach Klarheit in Einklang zu bringen.

Klarheit in der digitalen Kommunikation

In Zeiten von Remote Work und digitaler Kommunikation gewinnt Klarheit zusätzlich an Bedeutung. Ohne nonverbale Hinweise steigt das Risiko von Missverständnissen. Hier einige Tipps:

  • Nutzen Sie Video-Calls nicht für komplexe Themen
  • Fassen Sie wichtige Punkte schriftlich zusammen
  • Verwenden Sie präzise Sprache in E-Mails und Chats
  • Klären Sie Erwartungen bezüglich Antwortzeiten und Erreichbarkeit

Fazit: Klarheit als Akt der Fürsorge

„Clear is Kind“ ist mehr als ein Führungsprinzip – es ist eine Haltung der Fürsorge und des Respekts. Indem wir klar kommunizieren, schenken wir anderen die Möglichkeit, informierte Entscheidungen zu treffen und selbstbestimmt zu handeln. Es erfordert Mut und Übung, doch die Vorteile – stärkere Beziehungen, höhere Produktivität und größeres Wohlbefinden – sind es wert.Letztendlich ist Klarheit ein Geschenk, das wir anderen und uns selbst machen können. In einer Welt voller Unsicherheiten kann klare Kommunikation ein Anker der Stabilität und des gegenseitigen Verständnisses sein.

 

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